Memnonkolosse

Schädliche Schmutzbeläge entfernt

Die Memnonkolosse in Theben-West nahe dem Tal der Könige zählen zu den größten und bedeutendsten Statuen des alten Ägypten. Die beiden 3300 Jahre alten und über 800 t schweren Steinfiguren bewachten einst den Eingang des Totentempels Amenophis III., von dem sich nur geringe Reste erhalten haben. Im Zuge verschiedener konservatorischer Untersuchungen und Maßnahmen wurden die Sitzstatuen auch von Schmutzablagerungen befreit, welche die Steinoberfläche angegriffen hatte. Ausgeführt wurde diese Arbeit von Fachleuten des Reinigungsgeräteherstellers Kärcher im Auftrag der ägyptischen Antikenbehörde unter Federführung von Prof. Dr. Stadelmann, dem ehemaligen Direktor des Deutschen archäologischen Instituts in Kairo.

Die beiden über 14 m hohen Monumente aus Quarzit stellen Pharao Amenophis III. dar und standen einst vor dem ersten Pylon der vielleicht größten Tempelanlage Ägyptens. Durch stabile Schmutzkrusten, die sich im Laufe der Jahrhunderte gebildet hatten, waren sie durch Salzsprengungen stark gefährdet.

Die steinschädigende Schmutzschicht zu entfernen und damit dem weiteren Verfall der Monumente Einhalt zu gebieten, war das wichtigste Ziel der Reinigung, die von Dipl.-Restaurator Jens Linke aus Mellingen fachlich begleitet wurde. Zum Einsatz kam dabei ein Partikelstrahlverfahren, bei dem ein hochfeines Calciumcarbonatmehl (Korngröße 0,04 – 0,14 mm, Mohs'sche Härte 2,5) verwendet wurde. Die Schmutzkruste wurde Schicht für Schicht mit einer Kärcher -Strahlpistole abgetragen, bei der Luftdruck und Strahlmittelmenge im Handgriff selbst fein reguliert werden können. Auf diese Weise konnte auf die teilweise stark unterschiedlich belastbare Steinoberfläche der Kolosse sehr flexibel reagiert werden. Überraschenderweise wurden sogar Reste der ursprünglichen Farbfassung entdeckt und anschließend behutsam freigelegt, ohne sie zu beschädigen.