3.300 Jahre alter Obelisk restauriert und gereinigt

Der 3.300 Jahre alte Obelisk von Luxor auf der Place de la Concorde im Herzen von Paris wird anlässlich des 200. Jahrestages der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen restauriert und schonend gereinigt. Das Projekt ist eine Kooperation von Kärcher und dem französischen Kulturministerium. Kärcher finanziert nicht nur die vollständige Restaurierung des wertvollen Denkmals im Rahmen seines Kultursponsorings, sondern führt auch die Reinigung selbst aus. 

Der Obelisk auf der Place de la Concorde von Kärcher gereinigt

Intensive Kooperation mit Projektpartnern

In enger Abstimmung mit den Projektpartnern, wie der Regionaldirektion für kulturelle Angelegenheiten der Region Île-de-France (DRAC) im Kulturministerium, unter der Bauleitung des Chefarchitekten für historische Denkmäler, François Chatillon, und mit wissenschaftlicher Begleitung des Forschungslabors für historische Denkmäler setzt Kärcher das Konzept zur Restaurierung des Monumentes um. Das Unternehmen hat damit nicht nur die Finanzierung, sondern auch die Koordination für die substanzschonende Gesamtrestaurierung der 23 Meter hohen und 222 Tonnen schweren Säule übernommen. Um die kostbare Originaloberfläche der historischen Fassade nicht zu beschädigen, wurde für sämtliche Maßnahmen ein umfangreicher Plan ausgearbeitet. 

Reinigung des Obelisken von Luxor, Paris

Der Großteil der Reinigung geschieht mit dem sogenannten Niederdruck-Mikropartikelstrahlverfahren. Bei einem Oberflächendruck von nur 0,5 bis 1 bar und einem Abstand von 15 bis 20 cm können so die meisten durch Witterung und Emissonsverschmutzungen entstandenen Ablagerungen entfernt werden. Zum Schutz gegen dabei entstehende Feinstäube tragen die Reinigungsspezialisten einen Ganzkörperschutz mit Atemmaske und Frischluftzuführung.

Die vergoldete Spitze des Obelisken von Luxor

Ein Team von Restauratoren reinigt außerdem Stellen am Podium, am Podest sowie Vergoldungen und Gravuren mit speziellen Radierschwämmen. Spezialisten für Vergoldung übernehmen die Überholung und Restaurierung des Blattgoldes des Pyramidions auf der Spitze des Obelisken.

Restaurierung des Obelisken auf der Place de la Concorde

Die Restauratoren kümmern sich auch um die Entfernung alter, mittlerweile schadhafter Epoxidharzverfugungen, die Neuverfugung und das Festigen schadhafter Stellen.

Restaurierung des Obelisken von Luxor

Anlass ist das 200-jährige Jubiläum der Entzifferung der Hieroglyphen durch den französischen Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion im Jahr 1822. Mithilfe des Steins von Rosetta, der die gleiche Inschrift in verschiedenen Sprachen enthielt, war es Champollion gelungen, die untergegangene Schriftsprache zu entschlüsseln. Auf dem Obelisken finden sich zahlreiche Hieroglyphen, die Ramses II. anbringen ließ. Zum Gedenken an diesen geschichtsträchtigen Tag, gibt es in diesem Jahr in Frankreich zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen, unter anderem im Louvre und in Champollions Geburtsort Figeac.

Die Verschmutzungen bestehen hauptsächlich aus Emissionen  der Großstadt: Abgasen von Fahrzeugen, Luftverschmutzungen wie Feinstaub und Kaminruß. Vermutlich kamen diese erst auf die Oberfläche des Obelisken, seitdem dieser sich in Frankreich befindet. Gereinigt wird zum größten Teil mit dem schonenden Niederdruck-Partikelstrahlverfahren.

Zuerst werden konsolidierende, also bestandserhaltende, Maßnahmen durchgeführt. Dazu gehört das Entfernen alter, mittlerweile schadhafter Epoxidharzverfugungen, die Neuverfugung und das Festigen schadhafter Stellen. Das vergoldete Pyramidion und die vergoldeten Gravuren auf dem Podest des Obelisken werden von Restauratoren mit Schwämmen gereinigt und die Vergoldungen werden überholt und restauriert.

Der Obelisk auf dem Place de la Concorde wurde im 13. Jahrhundert vor Christus in der 19. Dynastie unter dem Pharao Ramses II. gefertigt und stand bis Anfang des 19. Jahrhunderts im Tempel von Luxor in Oberägypten. Der Vizekönig von Ägypten, Muhamed Ali Pascha, machte ihn 1829 dem französischen König Louis Philippe zum Geschenk. Der äußerst komplizierte Transport per Schiff nach Frankreich nahm drei Jahre in Anspruch und nachdem der Obelisk im Sommer 1834 in Paris ankam, dauerte es weitere zwei Jahre, bis er - vor über 200.000 Zuschauern und mithilfe einer aufwendigen Holzkonstruktion - aufgestellt werden konnte. Er ist das älteste Monument von Paris.

Der Obelisk auf der Place de la Concorde in Paris

Gemeinsam mit dem französischen Kulturministerium hatte Kärcher im Dezember Studenten der Kunsthochschule „Beaux-Arts de Paris“ aufgerufen, Entwürfe für die künstlerische Gestaltung der Gerüstplane einzureichen. Ausgewählt wurde der Vorschlag des Künstlers Jonathan Sobel. Sein Entwurf in Gelb (in Anlehnung an das bekannte Kärcher-Gelb sowie die ägyptische Sonne) und Grau (Pariser Himmel) zeigt Abbilder von Ramses II, Mehmed Ali, Charles X und Champollion, also vier Personen, die mit dem Werdegang des Denkmals verbunden sind.

Details der Bauplane am Obelisken

Die Zeichnungen der Portraits bestehen aus verschiedenen Symbolen, wie Hieroglyphen, dem Siegel Ramses II, Bilder der französischen Revolution oder des Schiffes, auf dem der Obelisk nach Frankreich transportiert wurde.

Obelisk auf der Place de la Concorde, Paris

Alle Fakten auf einen Blick

Land: Frankreich
Ort: Paris, Place de la Concorde

Art der Verschmutzung: Emissionen, vereinzelt biologischer Bewuchs
Reinigungstechnologie: Niederdruck-Partikelstrahlen, Heißwasser-Hochdruckreiniger in der Dampfstufe

Durchführung: Januar - Mai 2022