Von klein auf Benzin im Blut

Mit mehr als 50 PS kommt man äußerst sportlich durchs Gelände. Um aber mit der Motocrossmaschine wie Kärcher-Mitarbeiterin Vanessa Helpert über Hügel fliegen und Steilkurven meistern zu können, braucht es noch viel mehr: Voller Disziplin, Geschick und Ausdauer dreht die begeisterte Motorradfahrerin schon seit ihrem dritten Lebensjahr ihre Runden auf der Rennstrecke.

Kärcher Mitarbeiterin Vanessa Helpert posiert mit ihrem Motorrad auf der Rennstrecke für den Fotografen. Den Helm hat sie in der Hand.

Richtig Gas geben

Manche Routinen gehen so in Fleisch und Blut über, dass man sie überhaupt nicht mehr wahrnimmt: im richtigen Moment Gas geben, abbremsen, voll beschleunigen, bloß nicht die Balance oder gar die Nerven verlieren … Seit Vanessa Helpert denken kann, ist Motocross ein Teil von ihr. Am anstrengendsten, aber auch besonders spektakulär sind die Sprünge. „Man muss geistig und körperlich immer zu hundert Prozent da sein, jeder Muskel ist aktiv“, sagt die begeisterte Sportlerin. Vanessa ist drei Jahre alt, als sie zum ersten Mal auf einem Motorrad sitzt. Während ihre Altersgenossen das Radfahren üben, fährt die gebürtige Esslingerin bereits regelmäßig Rennen. Mit sechs tritt sie beim Supercross in Stuttgart an – gegen acht Jungs, die teils zwei Jahre älter sind. Das Publikum in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle steht Kopf, als sie furchtlos die Kurven entlangjagt.

Vanessa ist fortan nicht mehr zu bremsen, die Meisterschaften mehren sich. An zwei Tagen in der Woche kann sie während der Schulzeit trainieren. Ihre Runden dreht sie meist auf der Rennstrecke in Rudersberg im Rems-Murr-Kreis, ihrer Leidenschaft geht sie aber auch auf anderen Strecken nach. Bis heute nutzt sie jede freie Minute für den Sport. „Ich habe einfach Benzin im Blut und bin total fasziniert von Fahrzeugen“, lacht sie. Ihre Eltern erkennen früh, dass es für den sicheren Spaß auf der Rennpiste neben fahrerischem Können vor allem auch auf körperliche Fitness ankommt.

Eine Motocrassfahrerin und ein Motocrossfahrer liefern sich ein Rennen auf der Rennstrecke in Rudersberg.

Sauber durchstarten und nichts dem Zufall überlassen

Motocrossfahrerin Vanessa Kärcher reinigt ihr Motorrad mit einem Kärcher HD 5/15 C Plus.

Mit fünf Jahren steht deshalb zwei- bis dreimal wöchentlich Taekwondo für die junge Nachwuchsfahrerin auf dem Programm. Auch diesen Sport übt sie voller Ehrgeiz und Disziplin aus. Noch heute trainiert Vanessa regelmäßig. Seit 2020 darf sie sich über den schwarzen Gürtel freuen und hat damit den Meistergrad erlangt. „Manchmal ist es gar nicht so leicht, Beruf und Hobbys unter einen Hut zu bringen“, schildert sie.

Die Zeit für Motocross und Taekwondo wurde nach dem Abitur kontinuierlich knapper, denn es folgten Studium, diverse Praktika, ein Master in Kommunikationsmanagement und schließlich der Einstieg ins Berufsleben. Als sie 2018 bei Kärcher in der Abteilung Corporate Communications anfängt, fühlt sich das wie eine glückliche Fügung für sie an. „Schon während meiner Jugend habe ich voller Begeisterung meine Motorräder immer mit einem Hochdruckreiniger von Kärcher gereinigt.“ (Auf dem Foto ist ein Kärcher HD 5/15 C Plus abgebildet.)

 

Kärcher Mitarbeiterin und Motocrossfahrerin Vanessa Helpert nimmt einen technischen Check an ihrem Motorrad durch.

Eine Geländemaschine wird heftigen Bedingungen ausgesetzt und muss nach jeder Fahrt gründlich gereinigt werden. „Bei trockenen Verhältnissen hinterlassen Sand und Lehm ihre Spuren, je nach Bodenbeschaffenheit und Niederschlag geht es auch mal richtig durch den Matsch“, erklärt Vanessa, die die technischen Checks gerne auch selbst durchführt. „Nur wenn mein Motorrad sauber ist, kann ich sicherstellen, dass alles in Ordnung ist und ich lange Freude daran habe.“

Motocross-Rennstrecken sind gespickt mit Bodenwellen, Steilkurven, Sprunghügeln und Senken. Die Fahrer springen bis zu 30 Meter weit, auch in kurzen Abständen. Ein Rennlauf ist nach 20 oder 25 Minuten und zwei Runden beendet, bei Wettkämpfen geht es zweimal an den Start. Nicht umsonst gilt Motocross als eine der härtesten Sportarten der Welt. „Nach einem Renntag ist man völlig erschöpft, aber unglaublich zufrieden“, schildert sie. Besonders beansprucht werden Arme, Schultern und Beine. „Der Muskelkater ist hartnäckig, hält sich oft mehrere Tage“.

Mit Rückendeckung zum Erfolg

Kärcher Mitarbeiterin und Motocrossfahrerin Vanessa Kärcher als Kind auf dem Motorrad mit der Startnummer 7.

„Am wichtigsten ist der Spaß am Sport“, ist die routinierte Rennfahrerin überzeugt. „Sonst hält man das Pensum nicht durch.“ Und weil das Risiko ständig mitfährt, werden auch Trainingsfahrten nur in voller Montur absolviert: mit Helm, Brille, Nackenschutz, Brustpanzer, Rückenprotektor, Knie- und Ellenbogenschonern, Handschuhen und Stiefeln.

Manche schicken vor einem Lauf ein Stoßgebet zum Himmel oder haben ihren Talisman dabei. Vanessa braucht die Startnummer 7, „ihre“ Nummer. Und die Familie. Mit einem „High Five“ verabschiedet Vater Hans-Peter seine Tochter auf die Rennstrecke. So war es schon immer und so handhaben es die beiden bis heute. „Ohne Unterstützung der Familie, ohne Team kann man den Sport nicht ausüben“, betont Vanessa. Sie weiß, dass es auch den Eltern viel abverlangt hat, ihre Motocrosskarriere im Laufe der Jahre zu begleiten und ihr Talent zu fördern. Nicht nur finanziell, sondern vor allem auch emotional.

Das Bild zeigt Kärcher Mitarbeiterin Vanessa Helpert und drei weitere Kollegen aus der Kommunikationsabteilung, davon einen Mann und zwei Frauen.

Motocross ist eine Männerdomäne. Lange ist Vanessa das einzige Mädchen auf der Bahn und startet mit den Jungs. Später misst sie sich auf nationaler und internationaler Ebene auch mit anderen, teils älteren Fahrerinnen. 2019 wird sie Vizemeisterin im Baden-Württembergischen Motocross-Pokal der Ladies. Am liebsten geht sie aber nach wie vor mit den Männern an den Start. Vor jedem Rennen rast ihr Herz. Es schlägt neben den konkurrierenden Fahrern hinter dem Startgatter in Rekordtempo, wenn auf null gezählt wird – für Vanessa jedes Mal eine kleine Ewigkeit.

Vollgas gibt die Kommunikationsexpertin auch im Job. In der Kärcher-Firmenzentrale in Winnenden kann sie nicht nur crossmediale Inhalte für unterschiedlichste Medien erstellen und internationale Projekte steuern, sondern auch kreativ arbeiten. Wie beim Motocross muss sie auch hier immer flexibel bleiben und das Ziel im Auge behalten.

Ihren Anspruch, sich mit Spaß am Tun zu Topleistungen zu motivieren und auch mal über sich hinauszuwachsen, hat Vanessa dabei so verinnerlicht, dass sie sich auch bei Kärcher jeder Herausforderung voller Ehrgeiz stellt.

Auf der Rennstrecke in Rudersberg

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