Nachhaltigkeitsziele 2030
Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung prägen die Tätigkeit von Kärcher bereits stark und werden zunehmend in unsere globale Lieferkette integriert. Unsere Maßnahmen zielen darauf ab, unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern, die Kreislaufwirtschaft zu fördern und mehr Transparenz zu schaffen. Dazu machen wir unsere Fortschritte messbar und nachvollziehbar. Unsere Nachhaltigkeitsziele spiegeln wider, wie Kärcher zum Erreichen einer nachhaltigeren Entwicklung beitragen möchte, indem wir Verantwortung für Erde und Mensch übernehmen. Kärcher bekennt sich zu einem fairen, sicheren und gesunden Arbeitsumfeld.
Ziele 2030 im Überblick
Der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen, die Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks und soziale Verantwortung bilden die Grundlage unseres Handelns. Im Einklang mit unseren Nachhaltigkeitszielen haben wir konkrete Maßnahmen umgesetzt, um unser Unternehmen konsequent effizienter und ressourcenschonender zu machen und um unserer Rolle als gesellschaftlicher Akteur gerecht zu werden.
Unsere Nachhaltigkeitsziele 2030 berücksichtigen aktuelle gesellschaftliche und regulatorische Entwicklungen, Marktdynamiken und Zukunftstrends. Durch die Verfolgung dieser Ziele unterstützen wir auch die Bemühungen zur Erreichung mehrerer Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN). Kärcher hat sich mit vier Initiativen konkrete und messbare Nachhaltigkeitsziele gesetzt: Durch „Reducing Footprint“, „Driving Circularity“, „Taking Responsibility“ und „Increasing Transparency“ will Kärcher Verantwortung übernehmen und globale Herausforderungen aktiv angehen.
Reducing Footprint
Kärcher wird Maßnahmen ergreifen, um seine Auswirkungen auf die Umwelt und den Klimawandel erheblich zu reduzieren, indem wir unsere Lieferkette dazu befähigen, Netto-Null-Treibhausgasemissionen anzustreben, die Transparenz über den gesamten Produktlebenszyklus fördern und die Gesamtumweltbelastung der eigenen Tätigkeit verringern.
Kärcher entwickelt einen umfassenden Klimaübergangsplan, der messbare Ziele und konkrete Maßnahmen zur Dekarbonisierung definiert. Als konkrete Ziele verfolgt Kärcher, seine Scope-1- und Scope-2-Emissionen weltweit um 42 % und die durch eingekaufte Waren und die Nutzung der verkauften Produkte verursachten Scope-3-Emissionen um 51,6 % bezogen auf je tausend Euro Wertschöpfung bis 2030 zu reduzieren.* Um diese Reduktionsziele zu erreichen, hat Kärcher Maßnahmen entlang der Wertschöpfungskette erarbeitet, darunter beispielsweise die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen** in der gesamten Kärcher Gruppe.
* Scope-1 und Scope-2 gegenüber Basisjahr 2020, Scope-3 gegenüber Basisjahr 2022.
** Aus Photovoltaik (Eigen- und Fremderzeugung), Wasserkraft, Windkraft.
Bis 2030 wird Kärcher auch die Transparenz der Klimaauswirkungen seiner Produkte erhöhen, indem es für 60 % des Produktumsatzes einen nachvollziehbaren CO2e-Fußabdruck berechnet.* Eine erhöhte Transparenz durch die Analyse von Hotspots des Produkt-CO2e-Fußabdrucks bei der Produktneuentwicklung wird dazu beitragen, konkrete Maßnahmen zu definieren. Auf dieser Grundlage wird CO₂e als Entwicklungskriterium** in die Entwicklung neuer Produkte einbezogen und es werden angemessene und relevante CO₂e-Reduktionsziele festgelegt.
* Neue Produkte, Bestandsprodukte mit einem Umsatz von > 1 Mio. €/Jahr, ausgenommen Amerika, Handelswaren, Zubehör, verbundene Unternehmen
** Ab 2028, ausgenommen Amerika, Handelswaren und Bestandsprodukte, Zubehör, verbundene Unternehmen
Darüber hinaus arbeitet Kärcher eng mit seinen Lieferanten zusammen, um die CO₂-Emissionen aus eingekauften Waren bis 2030 um 15 % je tausend Euro Bruttoumsatz zu senken (ausgehend vom Basisjahr 2022). Diese Maßnahmen beinhalten eine umfassende Datentransparenz bezüglich des CO2e-Fußabdrucks der wichtigsten Akteure entlang der Lieferkette, Schulungen für Lieferanten zu den Emissionsreduktionszielen und -erwartungen von Kärcher sowie die Festlegung globaler Vertragsstandards für neue Lieferanten.
Bis 2030 will Kärcher seine Wassereffizienz um 5 %* steigern, seine Recyclingquote für den Gesamtabfall weltweit auf über 90 %** verbessern und eine 12-prozentige Steigerung der Energieeffizienz** in seinen Betrieben*** erreichen. Diese Ziele werden durch optimierte Produktionsprozesse, die Einführung einer Zero-waste und Wassereffizienzinitiative in allen Betrieben und eine gesteigerte Sensibilisierung der Mitarbeitenden für nachhaltiges Verhalten erreicht.
* gegenüber 2024
** gegenüber 2022
*** Zu den eigenen Betrieben gehören die Kärcher-Zentrale sowie die Produktions- und Logistikstandorte der Kärcher-Gruppe.
Driving Circularity
Bei Kärcher begreifen wir Kreislaufwirtschaft als Treiber nachhaltiger Innovationen. Daher werden wir den Einsatz von kreislauffähigen Materialien in unseren Produkten und Verpackungen erhöhen, die Reparaturfähigkeit unserer Produkte verbessern und neue zirkuläre Geschäftsmodelle prüfen.
Bis 2030 wird Kärcher den gewichteten Durchschnitt zwischen kreislauffähigem Materialzufluss und -abfluss* um 5 %** verbessern. In diesem Zusammenhang werden wir den Anteil an kreislauffähigen Kunststoffen*** in unseren Produkten auf 15 % erhöhen und uns dafür einsetzen, den Zufluss an kreislauffähigen, nachwachsenden, pflanzlichen Rohstoffen**** zu steigern. Um diese Ziele zu erreichen, wird Kärcher die Transparenz der Materialzu- und -abflüsse erhöhen, Schwerpunktmaterialien auf der Grundlage von Kreislaufwirtschaft und Recyclingfähigkeit definieren und Ziele innerhalb von Produktentwicklungsprojekten umsetzen.
* Einschließlich Kunststoffe, Stahl und nachwachsende pflanzliche Rohstoffe.
** Basisjahr 2025.
*** Recyclingkunststoffe.
**** In Bezug auf Reinigungsmittel, je nach Realisierbarkeit.
Bis 2030 wollen wir sicherstellen, dass 100 % unseres Verpackungsportfolios*** die Anforderungen der PPWR* „Kriterien für die recyclinggerechte Gestaltung“ übertreffen und eine technische Recyclingfähigkeit von mindestens 90 %** aufweisen. Darüber hinaus streben wir einen durchschnittlichen Recyclinganteil von 80 % bei unseren Primär- und Sekundärverpackungen an.3 Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir die Transparenz und Messbarkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette verbessern, indem wir CO₂e-Daten, Kreislaufwirtschaftsindikatoren und Nachhaltigkeitskriterien für Materialien und Verpackungen in Standarddatenbanken und Kernprozesse wie Produktentwicklung und Beschaffung integrieren.
* PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation – Verpackungsverordnung (EU) 2025/40)
** >Stufe B (PPWR)
*** Ausgenommen Amerika / amerikanische Werke, verbundene Unternehmen; basierend auf der Gesamtmassenberechnung
Eine wirksame Maßnahme zur Reduzierung des Materialverbrauchs ist die Verlängerung der Lebensdauer von Produkten durch bessere Reparierbarkeit und die Verbesserung der Recyclingfähigkeit. Daher zielen wir auf Designkonzepte und Strategien ab, die eine einfache Demontage, ein innovatives Produktdesign und attraktive Reparaturmöglichkeiten durch eine optimierte Ersatzteilstrategie ermöglichen.
Kärcher wird die Reparaturfähigkeit seiner Produkte über die gesetzlichen Anforderungen hinaus verbessern, indem wir eine freiwillige Methode zur Berechnung der Reparaturfähigkeit in 50 % unserer Produktkategorien integrieren.* Alle neuen Produktentwicklungen, für die ein Reparaturindex gesetzlich vorgeschrieben ist, erreichen eine Punktzahl von 8,5/10 oder höher.**
* Ausgenommen Produktgruppen oder -kategorien mit gesetzlich vorgeschriebenem Reparaturindex, angetriebene Geräte, konfigurierte Geräte und Anlagentechnik; ähnliche Produktkategorien werden zusammengefasst; Produktkategorien werden als Unterkategorien von Kärcher-Produktgruppen mit gleichem Produktkonzept definiert (z. B. Trimmer, Pumpen, Gebläse in der Produktgruppe „Garten“).
** Ohne Ersatzteilpreise
Bis 2030 wird Kärcher außerdem die Anzahl der in seinen Vertriebsorganisationen angebotenen zirkulären Geschäftsmodelle, wie beispielsweise Miet- und Wiederaufbereitungsoptionen, gegenüber 2025 um 90 % erhöhen. Um innovative und relevante zirkuläre Geschäftsmodelle zu erforschen und voranzutreiben, bildet Kärcher ein spezielles Expertenteam, dessen Aufgabe es ist, unternehmensweite Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen.
Taking Responsibility
Die Menschen und erfolgreiche Partnerschaften sind uns wichtig. Für Kärcher bedeutet dies, dass wir verantwortungsbewusste, faire und sichere Bedingungen entlang der gesamten Lieferkette fördern.
Kärcher hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 eine verantwortungsbewusste Lieferkette aufzubauen. Dazu setzt das Unternehmen auf proaktives ESG-Risikomanagement, mehr Transparenz und eine kontinuierliche Lieferantenentwicklung mit Schwerpunkt auf verantwortungsvoller, entwaldungs- und konfliktfreier Beschaffung. Kärcher arbeitet nur mit Lieferanten zusammen, die ethische Arbeitspraktiken respektieren und den Schutz der Menschenrechte erfüllen. Darüber hinaus möchte Kärcher seine Lieferanten durch Zusammenarbeit und Kompetenzentwicklung dabei unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu steigern.
Kärcher verfolgt die Schaffung und Erhaltung eines fairen Arbeitsumfelds, in dem die einschlägigen Standards der ILO (International Labour Organisation) befolgt werden und sichergestellt ist, dass alle Beschäftigten* einen lokal existenzsichernden Lohn erhalten. Zur Erreichung dieses Ziels wird Kärcher einen globalen Berechnungsrahmen für Löhne schaffen. Dieser wird regionale Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten berücksichtigen und die ILO-Standards erfüllen.
* Eigene Belegschaft, ohne Leiharbeitskräfte
Es ist unser tiefstes Bestreben, in allen Betriebsbereichen die Unfallquote auf null zu senken* und zu gewährleisten, dass alle Mitarbeitenden jeden Tag wohlbehalten nach Hause kommen. Um dies zu erreichen, wird Kärcher ein globales Arbeitsschutzmanagementsystem entwickeln, die Unfallhäufigkeit und -schwere überwachen und sich durch Kommunikation, Schulungsmaßnahmen und Kampagnen für die Arbeitssicherheit einsetzen.
* Alle Unfälle, die einen Ausfalltag oder mehr zur Folge haben
Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie 2030 wollen wir die Menschen in unserer Organisation dazu befähigen, sich der entsprechenden ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekte stärker bewusst zu werden. Kärcher möchte durch gezielte Maßnahmen wie Schulungen, Auszeichnungen und Veranstaltungen das Bewusstsein schärfen und sicherstellen, dass die Dringlichkeit der Thematik von den Kärcher-Mitarbeitenden verstanden und akzeptiert wird und dass die Ziele unserer Nachhaltigkeitsstrategie 2030 im Alltagsgeschäft und in den Standardabläufen berücksichtigt werden.
Kärcher verschreibt sich der Weiterführung und Qualitätsverbesserung seiner globalen Corporate-Citizenship-Aktivitäten, um einen spürbaren gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und eine stärkere Verbindung mit dem Fachwissen und Kerngeschäft des Unternehmens aufzubauen. Die Bemühungen werden sich zunehmend auf Reinigung und Hygiene sowie Katastrophenhilfe konzentrieren. Darüber hinaus werden wir die Erfolgsmessung und interne Berichterstattung verbessern und die Sichtbarkeit der Corporate-Citizenship-Initiativen unserer Tochtergesellschaften weltweit erhöhen.
Increasing Transparency
Kärcher macht Nachhaltigkeitsziele messbar und kontrollierbar, indem wir systematisch ESG-Daten sammeln und analysieren, Vergleiche mit Marktbegleitern anstellen und Stakeholder aus verschiedenen Bereichen einbeziehen. Kärcher strebt eine Verbesserung seiner ESG- Performance an und arbeitet daher daran, sich unter den bestbewerteten Unternehmen in führenden ESG-Ratings wie Ecovadis, CDP und NQC SupplierAssurance zu positionieren.
Wir* fördern eine verantwortungsvolle Nachhaltigkeitspolitik, indem wir unser Fachwissen aktiv einbringen, um die künftige regulatorische Landschaft durch gezielte Mitarbeit in wichtigen Arbeitsgruppen und Ausschüssen** mit Schwerpunkt auf der Einhaltung europäischer und globaler Nachhaltigkeitsstandards*** mitzugestalten. Ergänzt wird dies durch die Beteiligung an relevanten freiwilligen Nachhaltigkeitsinitiativen****. Darüber hinaus vereinheitlicht und erweitert Kärcher weiterhin sein Managementsystem für Nachhaltigkeits-Compliance und Governance.
* Corporate Sustainability Management
** Z. B. Verbände, Normungsorganisationen, Branchenexpertengruppen
*** VDMA, ZVEI, EPTA, EUnited, Fraunhofer, IEC
**** global verantwortlich BW, Klimabündnis Baden-Württemberg, UN Global Compact, UPJ
Nachhaltigkeitsaspekte werden künftig systematisch in alle Bereiche der Geschäftsentscheidungen einbezogen. Durch die Festlegung klarer Kriterien für Entscheidungsprozesse und die Verankerung von Nachhaltigkeitsindikatoren auf Vorstands- und Aufsichtsratsebene stellt Kärcher sicher, dass Nachhaltigkeit sowohl als Treiber für das Unternehmensbewusstsein als auch für die langfristige strategische Kultur fungiert.