Reinigung in der Fleischerei

In lebensmittelverarbeitenden Betrieben wie Metzgereien sind Reinigungs- und Desinfektionsaufgaben besonders sensibel zu handhaben. Das betrifft Arbeitsflächen, Werkzeuge und Maschinen ebenso wie Böden im Produktions- und Lagerbereich sowie die Kühlräume – denn eine Keimausbreitung hätte negative Folgen. Effizient und komfortabel können zahlreiche Aufgaben durch den Einsatz insbesondere von Hochdruckreinigern bewältigt werden.

Ein Mann im weißer Arbeitskleidung sprüht mit einem Kärcher-Gerät den Arbeitsbereich ab

Hygienische Reinheit ohne Kompromisse: In lebensmittelverarbeitenden Betrieben haben eine effiziente Reinigung und Desinfektion oberste Priorität. In Metzgereien und kleinen Schlachtbetrieben wie auf Bauernhöfen fallen vor allem Verunreinigungen wie Blut, Proteine und Fette, grobe Fleischabfälle und Knochenreste an. Diese müssen effizient beseitigt werden, sodass Keime keine Chance auf Ausbreitung haben. Denn eine reine Arbeitsumgebung dient der Qualitätssicherung der Lebensmittel, schützt die Gesundheit der Endverbraucher und letztlich den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.


Reinigung in Fleischereien: Arbeitsflächen und Maschinen täglich reinigen und desinfizieren

Tische, Schneidebretter und Ablageflächen im Arbeitsbereich für das Zerteilen des Fleischs und das Herstellen von beispielsweise Wurst oder Fertiggerichten sind hochfrequentiert und müssen (mehrmals) täglich gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Wichtig in diesem Bereich ist das Arbeiten mit warmem Wasser beim eigentlichen Reinigungsvorgang – Vor- und Nachspülen kann auch mit Kaltwasser erfolgen. Empfehlenswert ist eine Temperatur von etwa 50 bis 55 °C, da die Verwendung von warmem Wasser gegenüber kaltem den Reinigungsprozess beschleunigt. Bei heißerem Wasser dagegen besteht die Gefahr des Denaturierens des Eiweißes – das bedeutet, die Rückstände würden nicht beseitigt werden, sondern sich wie eine Deckschicht über die Keime legen.

Vorteile von Heißwasser-Hochdruckreinigern

Vorteile Heißwasser-Hochdruckreiniger

Mit Heißwasser reinigen Hochdruckreiniger bei gleichbleibendem Druck noch besser. Neben besseren Ergebnissen und einer schnelleren Reinigungs- und Trocknungszeit lässt sich beim Einsatz von Heißwasser-Hochdruckreinigern eine messbare Keimreduktion erreichen. Mithilfe der Dampfstufe können empfindliche Oberflächen sogar mit bis zu 155 °C schonend gereinigt werden. Darüber hinaus ermöglichen die Geräte eine Reduzierung des Arbeitsdrucks, des Zeiteinsatzes sowie der Menge einzusetzender Reinigungsmittel. Die Reinigung mit Heißwasser bietet dadurch einige Vorteile und verschiedene Möglichkeiten, den Reinigungsvorgang zu optimieren.

Intensive Schaumreinigung für Bretter, Tische & Co.

Ein Mann in weißer Arbeitskleidung reinigt mit einem Kärcher Hochdruckstrahler eine Tischplatte

Die Arbeitstische für das Zerteilen und Verarbeiten des Fleischs sind üblicherweise aus Edelstahl, die Schneidebretter meist aus Kunststoff. Ein direktes Schneiden auf der Edelstahlfläche würde die Messer schnell stumpf werden lassen. Die Bretter bringen enorme Anforderungen an die Hygiene mit sich. Denn unter einem Mikroskop betrachtet gleichen bereits nur wenige Male benutzte Bretter einer Oberfläche, die von zahlreichen Kratern geprägt ist. Hier nisten sich Keime ein. Um diese auch in den tiefsten Kratern zu erreichen und daraus zu entfernen, empfiehlt sich die Reinigung mithilfe eines Schaumsystems. Denn Schaum hat ein besonders gutes Kriechverhalten, eine hohe Kontaktzeit und dringt tief in die Struktur der Bretter ein. Ein weiterer Pluspunkt: Der Anwender kann visuell gut kontrollieren, welche Bereiche bereits bearbeitet wurden.

Für den Reinigungsvorgang empfiehlt es sich, die Schneidebretter vertikal auf den Arbeitstischen – leicht schräg angelehnt an eine dahinterliegende Wand oder Ähnliches – aufzustellen und sowohl die Bretter als auch die Tischflächen zuerst mit warmem Wasser (geringen Druck einstellen!) abzuspülen. Anschließend kann der Schaum – etwa mit einem Hochdruckreiniger und einer Becher-Schaumlanze – ausgebracht werden. Für diesen Vorgang empfiehlt sich ein hochalkalisches Reinigungsmittel, damit sowohl Fette als auch Eiweiße effizient gelöst werden. Ab und an ist ein Wechsel auf ein saures Reinigungsmittel sinnvoll, um möglichen Kalkablagerungen durch die hohe Menge an Wasser entgegenzuwirken. Zudem hat ein regelmäßiger Wechsel positive Auswirkungen auf die Lebensdauer der zu reinigenden Materialien. Die in der Metzgerei verwendeten Reinigungsmittel müssen für den Einsatz im Lebensmittelbereich geeignet sein. Nach entsprechender Einwirkzeit sollte der Schaum gründlich abgespült werden und die Flächen sollten anschließend gut abtrocknen. Wichtig: Das Wasser, das für den Reinigungsvorgang eingesetzt wird, muss aus einer Trinkwasserquelle kommen.


Reinigung in der Fleischerei: Desinfektion der Arbeitsflächen und Werkzeuge

Nach der Trocknungsphase erfolgt die Desinfektion. Das Ziel: pathogene Mikroorganismen vollständig zu beseitigen oder auf ein solches Minimum zu reduzieren, dass die verbleibende Menge nicht gesundheitsgefährdend ist. Welche Desinfektionsmittel dafür eingesetzt werden, ist individuell zu entscheiden und regional unterschiedlich. Gerne werden Mittel auf Chlorbasis oder QAV (quartäre Ammoniumverbindungen) verwendet – Dosierung und Einwirkzeit sollten entsprechend den Herstellerangaben auf den Produkten ausgeführt werden. Zudem gibt es kombinierte Reinigungs- und Desinfektionsmittel auf dem Markt, wodurch ein Arbeitsschritt eingespart werden kann. Das Ausbringen der Desinfektionsmittel bietet sich über Zubehöre für den Hochdruckreiniger an.

Neben der Anwendung von Desinfektionsmitteln und Desinfektionsreinigern ist auch eine thermische Desinfektion möglich. Heißwasser-Hochdruckreiniger erreichen mühelos die mindestens notwendige Temperatur von 82 °C zur Beseitigung von Mikroorganismen. Bereits bei Kontaktzeiten von unter einer Minute mit Heißwasser sind kontaminierte Oberflächen nachweislich desinfiziert. Eine thermische Desinfektion kann auch mithilfe von Dampfreinigern und Dampfsaugern durchgeführt werden. Aufgrund der geringeren Flächenleistung als beim Einsatz eines Heißwasser-Hochdruckreinigers eignen sie sich eher für die Desinfektion etwa von Maschinenteilen oder Werkzeugen.

Unabhängig von der Methode gilt grundsätzlich für einen effektiven Reinigungs- und Desinfektionsplan in einer Fleischerei: Es ist hygienisch notwendig, den Vorgang der Desinfektion mindestens ein bis zwei Mal täglich – je nach Schlacht- und Verarbeitungsintervallen – durchzuführen.

Hygiene: Metzgerei-Werkzeuge und Maschinen reinigen

Messer, Zangen und Knochensägen gehören ebenso zur Standardausstattung in einem Metzgereibetrieb wie ein Cutter und/oder ein Fleischwolf. Der Cutter zerkleinert das Fleisch feiner als ein Fleischwolf, wodurch nach entsprechender Bearbeitungszeit auch feine, gleichmäßige Massen, etwa zur Wurstherstellung, entstehen. Diese Maschinen sind mit vielerlei Elektronik ausgestattet und entsprechend sensibel. Deshalb ist beim Reinigungsvorgang darauf zu achten, schonend zu arbeiten und den Hochdruckreiniger auf maximal 30 bis 100 Bar zu regulieren. Mit einem Druckregler an der Sprühlanze lässt sich das komfortabel einstellen. So können etwa auch Messer, Sägen und Zangen mit vermindertem Druck gereinigt werden – alternativ können diese auch in die Spülmaschine gegeben werden. Wie bei den Schneidebrettern und Ablageflächen ist die Reinigung und Desinfektion mehrmals täglich sinnvoll, ebenfalls ist die Schaumreinigung hier bevorzugt anzuwenden. Für den Cutter eignet sich dafür eine sehr kurze Sprühlanze (max. 10 cm), um auch schwer erreichbare Stellen komfortabel zu reinigen. Und wie immer gilt auch für den Fall der Werkzeuge und Maschine: nachspülen, abtrocknen, desinfizieren.


Reinigung in der Metzgerei: Saubere Böden für eine (tritt)sichere Arbeitsumgebung

Rutschige Böden erhöhen die Unfallgefahr. Gerade in Schlachtbereichen auftretende Verschmutzungen wie Fette, Eiweiße und Blut tragen zu einer erhöhten Rutschgefahr bei. Diese wird durch eine gründliche Reinigung in der Fleischerei gebannt, was gleichzeitig der Arbeitssicherheit und der Hygiene dient.

Ein Mann in weißer Arbeitsbekleidung wisch den Boden einer Metzgerei mit einem Kärcher Flächenreiniger
Ein Frau in weißer Arbeitskleidung reinigt mit einer Kärcher Eischeibenmaschine den Boden einer Metzgerei

Bodenreinigung in den Produktionsräumen der Metzgerei

Auch für die Böden ist der Einsatz eines Hochdruckreinigers zu empfehlen – in Kombination mit einem Flächenreiniger, einem Aufsatz mit rotierenden Düsen. Der Vorteil dabei: Durch den Flächenreiniger verteilt sich die Reinigungsflotte und Gischt des Spülwassers nicht großflächig um den Arbeitsbereich herum, sondern bleibt konzentriert. Die Reinigung mit Hochdruck ist schnell, effizient und durch die Bodenabläufe, die in den Produktionsräumen vorhanden sind, komfortabel möglich – höchstens muss ab und zu mit einem Wasserschieber nachgearbeitet werden.

Eher selten, aber je nach Arbeitsumgebung ebenfalls möglich, ist der Einsatz einer kleinen Scheuersaugmaschine oder einer oszillierenden Einscheibenmaschine, um die Böden sauber und trittsicher zu bekommen. Für die groben Verschmutzungen eignet sich die Bestückung mit Walzenbürsten. Um die Eiweißverschmutzungen auf dem Boden zuverlässig zu lösen, ist es ratsam, im 2-stufigen Verfahren zu arbeiten – in der 1. Stufe schrubben, die Reinigungsflotte gut 10 bis 15 Minuten einwirken lassen und anschließend im 2. Schritt erneut schrubben und gleichzeitig absaugen bzw. die Schmutzflotte in den Ablauf schieben. Doch egal, ob Hochdruckreiniger, Einscheibenmaschine oder Scheuersaugmaschine: Eine gründliche Reinigung (etwa unter fließendem Wasser) und Desinfektion (z. B. über Sprühdesinfektion) des Arbeitsgeräts nach dem Gebrauch sind enorm wichtig, um eine mögliche Keim- und Geruchsbildung zu vermeiden.


Kühl- und Lagerräume in der Fleischerei reinigen

Steht die Grundreinigung des Kühlraums an, muss er abgeschaltet werden, da das eingesetzte Wasser sonst gefriert. Ist der Raum auf Normaltemperatur, bietet sich für ein gründliches Reinigen ebenfalls ein Hochdruckreiniger in Kombination mit einem Flächenreiniger an. Gleiches gilt für die Lagerräume: Hier empfiehlt sich ein Modell mit integrierter Absaugung, da es in Lagerräumen meist an Abläufen mangelt. Zudem ist die Gefahr minimiert, dass die Reinigungsflotte oder Wasser an die Wände oder umliegende Waren spritzt – und der Raum ist schneller wieder begehbar. Hat der Lagerraum eine Größe, bei der sich der Einsatz einer kleinen Scheuersaugmaschine lohnt, ist auch diese empfehlenswert.

Frontansicht eines Mannes, der mit einem Reinigungsgerät zwischen Getränkekisten sauber macht.

Hygiene im Kühlhaus: Reinigung bei niedrigen Temperaturen

Tiefe Temperaturen, hohe Relevanz: Kühlhäuser gibt es in zahlreichen Betrieben – und dort, wo man sie findet, sind sie für die betrieblichen Abläufe in der Regel von großer Wichtigkeit. In Hotels und Restaurants, in der industriellen Produktion oder in Supermärkten bieten Kühlhäuser die korrekten Bedingungen zur Lagerung von Verderblichem und Empfindlichem. Für eine tadellose Funktionsweise des Kühlhauses benötigt es eine spezialisierte und professionelle Reinigung, die den besonderen Gegebenheiten Rechnung trägt.

Überblick Reinigungsmittel im Lebensmittelbereich

Alkalische Reinigungsmittel (pH-Wert 8–14) eignen sich besonders für den Einsatz in Metzgereien, da sie hochwirksam gegen Eiweiße und Fette sind. Abwechselnd sollte aber ein saures Reinigungsmittel (pH-Wert 0–6) verwendet werden, um mineralische Ablagerungen oder Rost zu beseitigen, die durch den Einsatz der großen Wassermengen entstehen können.

Auswahlkriterien für das geeignete Reinigungsmittel in Metzgereien:

  • Art der Verschmutzung
  • Materialverträglichkeit
  • Einsetzbare Mechanik
  • Umweltfreundlichkeit
  • Gesundheitliche Unbedenklichkeit

Reinigung und Desinfektion in Metzgereien nach der HACCP-Richtlinie

Um hygienisch einwandfreie Lebensmittel zu erzeugen, müssen Arbeitsbereiche, Lager- und Kühlräume in Metzgereien nach der sogenannten HACCP-Richtlinie („Hazard Analysis Critical Control Points“ = Gefahrenanalyse und Kontrolle kritischer Punkte) sorgfältig sauber gehalten werden. Diese Richtlinie gilt für Betriebe innerhalb der Europäischen Union. International gelten entsprechend regionale Bestimmungen.

Exakt nach Reinigungs- und Desinfektionsplan in Fleischereien arbeiten

Da die verschiedenen Bereiche und Geräte unterschiedliche Reinigungsintervalle haben, ist ein Reinigungsplan zu erstellen und sichtbar aufzuhängen. In diesem Plan muss aufgeführt werden, was (Geräte, Flächen, Böden), wann (nach Gebrauch, täglich, wöchentlich), womit (Reinigungsmittel und Dosierung) und von wem (klare Zuständigkeiten) zu reinigen ist. Erledigte Arbeiten müssen exakt protokolliert und per Unterschrift nachvollziehbar dokumentiert werden, um eine Kontrolle zu ermöglichen. Übrigens: Im Bereich der Lebensmittelverarbeitung sollte am Ende eines jeden Reinigungsvorgangs stets mit klarem Wasser (Trinkwasserqualität!) nachgespült werden.

Desinfektion: Achtung vor Eiweiß-, Seifen- und Kältefehlern

Ist die Reinigung in der Fleischerei abgeschlossen, folgt nach einer Trocknungszeit die Desinfektion. Diese umfasst chemische und physikalische Verfahren zur Abtötung von Mikroorganismen auf ein Niveau, das weder gesundheitsschädlich ist noch die Qualität der Lebensmittel beeinträchtigt. Hierbei ist es unerlässlich, sich zudem mit Begriffen wie Eiweiß-, Seifen- und Kältefehler auseinanderzusetzen. Unter dem Eiweißfehler ist zu verstehen, dass chemische Desinfektionsmittel bei Anwesenheit von eiweißhaltigem Material vermindert wirken (können). Denn bestimmte Desinfektionswirkstoffe reagieren nicht nur mit den Proteinen der Mikroorganismen, sondern auch mit denen der Lebensmittel – sie konkurrieren also. Deshalb sollten die Konzentration des Desinfektionsmittels variiert sowie saure und alkalische Reinigungsmittel abwechselnd benutzt werden. Zudem können Tensidrückstände aus Reinigungsmitteln mit einigen Desinfektionswirkstoffen reagieren, sodass diese unwirksam werden – das wird als sogenannter Seifenfehler bezeichnet. Beim Kältefehler wirkt sich eine zu geringe Temperatur der Desinfektionslösungen negativ aus, da sich chemische und physikalische Prozesse verlangsamen (können) und damit die Desinfektionswirkung nachlässt.


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