Reinigung in der Fangfischerei

Ob mit mobilen Geräten im Hafen oder stationären Anlagen auf Fabrikschiffen – Hochdruckreinigung ist im Fischfang sehr bedeutend. Die Produktionskette in diesem Bereich ist lang: Sie beginnt beim Fischfang und durchläuft bis zum Verbrauch durch den Endkunden zahlreiche Stationen – und dabei haben Desinfektion und Reinigung in der Fangfischerei für eine einwandfreie Lebensmittelsicherheit stets oberste Priorität.

Reinigung in der Fangfischerei

Anforderungen bei der Reinigung in der Fangfischerei

Angeln, Netze, Kescher und Reusen – die Methoden des traditionellen Fischfangs in Seen, Flüssen und im Meer sind vielfältig und hängen von der Art der zu fangenden Tiere ab. Zudem spielen naturräumliche Gegebenheiten eine Rolle: Handelt es sich um Süß- oder Salzwasser? Besteht der Untergrund aus Schlamm oder Steinen? Während die klassische Angel im Kleineren zu finden ist, kommen Kescher und Reusen für das Fangen von Hummern, Krabben & Co. sowie Netze aller Art für die Hochseefischerei im großen Stil zum Einsatz. Denn auch der Fischfang unterliegt der zunehmenden Automatisierung. Die Produktionskette ist dabei entsprechend lang und besteht vom Fang bis zum Verbraucher aus zahlreichen Stationen – die Lebensmittelsicherheit hat hierbei stets oberste Priorität. Und so existieren bereits beim ersten Schritt, dem Fischfang, zahlreiche Reinigungsanforderungen, um diese Sicherheit zu gewährleisten.


Reinigung in der Fangfischerei: Hochdruck für Fangnetze, Boote & Co.

In der Fangfischerei ist das Reinigen des täglichen Equipments nicht nur eine Frage der optischen Sauberkeit. Eine einwandfreie Hygiene ist ebenso bedeutend wie die Funktionsfähigkeit der Ausrüstung zu erhalten – und nicht zuletzt, um mehr Fang im Netz zu haben.

Hochdruck für Fangnetze

Ablagerungen entfernen und Netze, Taue und Reusen reinigen

Reusen oder Hummerfallen sind meist kegelförmige Konstruktionen aus Netzmaterial, die auf dem Gewässerboden aufgestellt werden. Diese Fallen für den Hummer- und Krabbenfang werden in der Regel nach jedem Einsatz gereinigt, da sie sich während des Fangens für längere Zeit im Wasser befinden und somit zahlreiche Ablagerungen entstehen. Das gilt ebenso für die dicken Taue, an denen die Reusen in das Wasser gelassen werden.

Und das ist nicht nur ein hygienischer Punkt: Die Reusen werden mit Ködern aus toten Fischen bestückt. Da Hummer sehr gute Augen haben, sehen sie die Köder besser, wenn sich keine Ablagerungen an den Reusen befinden. Um sie zu reinigen und die Ablagerungen zu beseitigen, eignet sich beispielsweise ein Hochdruckreiniger, der mit Heißwasser arbeitet. Der Wasserstrahl kann auf bis zu 155 °C erhitzt werden – so werden nicht nur die Ablagerungen, sondern auch Keime deutlich reduziert, und es kann zumeist auf Reinigungsmittel verzichtet werden.

Detail der Reuse
Vorteile Heißwasser-Hochdruckreiniger

Vorteile Heißwasser-Hochdruckreiniger

Mit Heißwasser reinigen Hochdruckreiniger bei gleichbleibendem Druck noch besser. Neben besseren Ergebnissen und einer schnelleren Reinigungs- und Trocknungszeit lässt sich beim Einsatz von Heißwasser-Hochdruckreinigern eine messbare Keimreduktion erreichen. Mithilfe der Dampfstufe können empfindliche Oberflächen sogar mit bis zu 155 °C schonend gereinigt werden. Darüber hinaus ermöglichen die Geräte eine Reduzierung des Arbeitsdrucks, des Zeiteinsatzes sowie der Menge einzusetzender Reinigungsmittel. Die Reinigung mit Heißwasser bietet dadurch einige Vorteile und verschiedene Möglichkeiten, den Reinigungsvorgang zu optimieren.

Reinigung Fischerboot mit Hochdruck

Reinigung in der Fangfischerei: Algen und Verkrustungen an Booten lösen

Auf Booten und Schiffen steht am Ende eines Tages üblicherweise eine unumgängliche Reinigungsaufgabe an: das Deck von den Verunreinigungen des Tages zu befreien, wozu auch Fischreste, Beifang oder Schmutz aus Körben und Reusen gehören. Auch hier eignet sich die Reinigung mit dem Heißwasser-Hochdruckreiniger, um alles effizient sauber und hygienisch rein zu bekommen. Einer nicht täglichen, aber doch regelmäßigen Reinigung sollte die Außenschale eines Bootes oder Schiffes unterzogen werden. Mit der Zeit setzen sich Algen, Plankton, Muscheln und Verkrustungen am Rumpf ab. Diese etwa mit einem Hochdruckreiniger zu entfernen, dient zum einen dem Werterhalt der Boote und Schiffe, zum anderen stiege mit zunehmenden Ablagerungen mit der Zeit der Kraftstoffverbrauch. Die Boote und Schiffe werden dazu meist auf ein Trockendock gebracht.


Reinigung in der Fangfischerei: Wege und Zugänge nach dem Verladen kehren

Zurück an Land werden die Fänge des Tages verladen und dabei in nahestehende Transporter oder Kühlhäuser gebracht. Hierbei fällt immer auch etwas Müll an: So liegen am Abend auf dem Steg oder dem Boden der Lagerhalle beispielsweise noch Papierreste oder Folienstücke von Verpackungen. Für die Reinigung der Wege zum Boot oder Schiff und rund um den Schuppen oder die Lagerhalle empfiehlt sich etwa eine Kehrmaschine von entsprechender Größe. Damit lassen sich die groben Schmutzreste sowie Staub schnell, komfortabel und gründlich entfernen.

Wege und Zugänge kehren

Stationäre Hochdruckreinigungsanlagen für Fabrikschiffe

Hochdruckreinigungsanlagen für Fabrikschiffe

Neben den kleinen Fischerbooten und klassischen Fangschiffen gewinnen die großen Hochseefischereischiffe, auch Fang- und Verarbeitungsschiffe oder Fabrikschiffe genannt, zunehmend an Bedeutung. Sie führen eine komplette Ausrüstung an Bord für die unmittelbare und endverbrauchergerechte Verarbeitung des Fangs auf hoher See mit sich – also um die Fische zu zerlegen, auszunehmen und zu filetieren, zu verpacken und direkt tiefzugefrieren.

Auf diesen Schiffen bedarf es am Ende eines jeden Tages einer umfassenden Reinigung, da hier vor allem durch das gleichzeitige Verarbeiten des Fangs die Gefahr eines zusätzlichen Eintrags an Keimen und Verunreinigungen besteht. Aufgrund der Größe der Schiffe und der hohen Hygieneanforderungen bieten sich stationäre Hochdruckreiniger an: Sie können mit Kalt- oder Heißwasser betrieben werden. Ein weiterer Vorteil: Die Geräte sind durch individuelle Konfiguration und vielfältiges Zubehör auf die Bedürfnisse des Anwenders anpassbar. Werden an unterschiedlichen Stellen auf den Schiffen Geräte zur Reinigung benötigt, empfiehlt sich die Installation mehrerer fester Entnahmestellen. Über ein Rohrleitungssystem und mithilfe einer zentralen Versorgungseinheit können die stationären Geräte dann an verschiedenen Orten von mehreren Anwendern gleichzeitig betrieben werden. Ein weiterer Pluspunkt der stationären Hochdruckreiniger: Die Ausrüstung, wie Pistolen, Schaumdüsen & Co., verleibt stets in dem hygienesensiblen Bereich. Das heißt, gegenüber mobilen Geräten entfällt die Gefahr der Kontamination beispielsweise über schmutzige Räder oder Schläuche. Dadurch wird Zeit gespart, denn aufwendiges Reinigen des mobilen Equipments entfällt ebenso wie das Risiko, Keime auf diesem Wege einzubringen. Die zentrale Versorgungseinheit selbst ist außerhalb des sensiblen Bereichs installiert und versorgt den Einsatzort über Rohrleitungen mit Hochdruck. So können auch Service- oder Wartungsarbeiten ohne Betreten der Räume, in denen die Fischverarbeitung stattfindet, durchgeführt werden.

 

Tipp:

Einige Hersteller bieten die stationären Hochdruckreiniger zudem für ein 60-Hertz-Bordnetz an – eine Sonderspannung, die von Schiffen weltweit genutzt wird.

Reinigung und Desinfektion nach HACCP bei der Fischverarbeitung an Bord

Bezüglich der Hygieneanforderungen sind die Schiffe, auf denen der Fisch direkt verarbeitet wird, also nichts anderes als schwimmende Produktionsstätten mit der Aufgabe, hygienisch einwandfreie Lebensmittel – in diesem Fall Fisch, Hummer, Krabben & Co. – herzustellen und in die anschließende Lieferkette zur Versorgung der Weltbevölkerung zu geben. Und wie in sämtlichen Lebensmittelbetrieben gilt: Reinigung und Desinfektion haben oberste Priorität, denn sie schützen die Gesundheit der Endverbraucher und letztlich den wirtschaftlichen Erfolg der Fischereiunternehmen.

Um hygienisch einwandfreie Lebensmittel zu erzeugen, müssen Arbeitsbereiche, Lager- und Kühlräume, die für die Herstellung von Lebensmitteln wie auch Fisch benutzt werden, nach der sogenannten HACCP-Richtlinie („Hazard Analysis Critical Control Points“ = Gefahrenanalyse und Kontrolle kritischer Punkte) sorgfältig sauber gehalten werden.

Exakt nach Reinigungsplan arbeiten

Zu beachten ist dabei, dass Reinigung und Desinfektion zwei unterschiedliche Vorgänge sind. Die Reinigung zielt auf das Entfernen von Verschmutzungen ab. Dazu zählen jede Art von unerwünschten Substanzen wie Produktreste, Mikroorganismen sowie Reinigungs- und Desinfektionsmittelrückstände. Im Lebensmittelbereich spielen zudem die Reinigungsmittel eine besondere Rolle: Sie müssen zum einen den Schmutz gut ablösen und materialverträglich mit den Oberflächen sein. Dazu sollten sie aber auch gesundheitlich unbedenklich sein, da sie in Berührung mit den Flächen kommen, auf denen später auch die Lebensmittel verarbeitet werden. Da die verschiedenen Bereiche und Geräte unterschiedliche Reinigungsintervalle haben, ist ein Reinigungsplan zu erstellen und sichtbar aufzuhängen. In diesem Plan muss aufgeführt werden, was (Geräte, Flächen, Böden), wann (nach Gebrauch, täglich, wöchentlich), womit (Reinigungsmittel und Dosierung) und von wem (klare Zuständigkeiten) zu reinigen ist. Erledigte Arbeiten müssen exakt protokolliert und per Unterschrift nachvollziehbar dokumentiert werden, um eine Kontrolle zu ermöglichen.

Desinfektion: Vorsicht vor Eiweiß-, Seifen- und Kältefehlern

Ist die Reinigung abgeschlossen, folgt nach einer Trocknungszeit die Desinfektion. Diese umfasst chemische und physikalische Verfahren zur Abtötung von Mikroorganismen auf einem Niveau, das weder gesundheitsschädlich ist noch die Qualität der Lebensmittel beeinträchtigt. Hierbei ist es unerlässlich, sich zudem mit Begriffen wie Eiweiß-, Seifen- und Kältefehler auseinanderzusetzen. Unter dem Eiweißfehler ist zu verstehen, dass chemische Desinfektionsmittel bei Anwesenheit von eiweißhaltigem Material vermindert wirken (können). Denn bestimmte Desinfektionswirkstoffe reagieren nicht nur mit den Proteinen der Mikroorganismen, sondern auch mit denen der Lebensmittel – sie konkurrieren also. Deshalb sollten die Konzentration des Desinfektionsmittels variiert sowie saure und alkalische Reinigungsmittel abwechselnd benutzt werden. Zudem können Tensidrückstände aus Reinigungsmitteln mit einigen Desinfektionswirkstoffen reagieren, sodass diese unwirksam werden – das wird als sogenannter Seifenfehler bezeichnet. Beim Kältefehler wirkt sich eine zu geringe Temperatur der Desinfektionslösungen negativ aus, da sich chemische und physikalische Prozesse verlangsamen (können) und damit die Desinfektionswirkung nachlässt.


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