Reinigung in der Fischzucht – Aquakultur

In Tanks und Becken für die Brut, Mast und Aufzucht von Meerestieren wie Fischen, Garnelen oder Hummer sind in der Fischzucht Reinigung und Desinfektion elementar bedeutend für eine einwandfreie Hygiene. So wird der Tierbestand geschützt und der wirtschaftliche Erfolg der Aquakultur-Unternehmen gesichert. Der Hochdruckreinigung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da sie effizient und komfortabel für Sauberkeit sorgt.

Reinigung in der Fischzucht

Fischzucht und Aquakultur – diese Begriffe stehen für die kontrollierte Aufzucht von im Wasser lebenden Organismen. Dabei ist die Produktion von Nahrungsmitteln, also Fischen, Krebstieren & Co., sehr bedeutend, aber auch die Algenzucht für die chemische, pharmazeutische und lebensmitteltechnische Industrie sowie den Futtermittelmarkt ist ein bedeutender Zweig von Aquakulturen.

Die verschiedenen Anlagen zur Brut und Zucht von Fischen und Krebstieren wie Garnelen, Hummer oder Langusten – sogenannte Krustentiere – unterscheiden sich in ihren Aufgaben: In Hatchery-Anlagen finden die Brut und Aufzucht vom Fischei zum Fingerling statt. In geschlossenen Kreislaufanlagen werden die Tiere danach für die weitere Mast und das Wachstum gehalten. Eines haben aber alle Anlagen gemeinsam: Reinigung und Desinfektion sind elementar bedeutend. Die Vorgehensweise muss an die unterschiedlichen Anlagen angepasst sein. So wird das Einbringen von Krankheitserregern verhindert und der Tierbestand geschützt, um letztlich den wirtschaftlichen Erfolg der Fischzucht-Unternehmen zu sichern.


Fischzucht: In Hatchery-Anlagen bedarf es außerordentlicher Hygienemaßnahmen

Brutbecken

Hatchery, also die Brut vom Ei zum Fingerling, ist der sensibelste Teil der Zucht. Eier und Jungtiere sind sehr empfindlich – deshalb bedarf es in diesem Bereich einer besonders sorgfältigen, intensiven Reinigung in der Fischzucht. Zudem sind eine gleichbleibende Wasserqualität und -temperatur von elementarer Bedeutung, was das Hauptargument für Brütereien unter Dach ist. In Europa befinden sich die Anlagen meist im Innenraum, während in wärmeren Gebieten wie im asiatischen Raum auch Hatchery-Anlagen im Freien errichtet sind – meist mit einem Dach zur Beschattung der Tanks. Denn eine intensive Sonneneinstrahlung kann ebenfalls zu einer Verunreinigung des Wassers führen. Doch egal, ob sich die Brutbecken im Innenraum oder im Freien befinden: Stationäre Hochdruckreinigungsanlagen und mobile Hochdruckgeräte sind für die Reinigung der Tanks und Behälter, Filteranlagen und Rohrleitungen die Reinigungsprodukte der Wahl.


Fischzucht: Kurze Reinigungsintervalle für Brutbecken

Stationäre Hochdruckanlagen können mit Kalt- oder Heißwasser betrieben und von mehreren Anwendern gleichzeitig bedient werden. Durch eine individuelle Konfiguration und vielfältiges Zubehör können die Geräte konkret auf die Bedürfnisse des Anwenders zugeschnitten werden. Die Reinigungsintervalle für die Aufzuchttanks sind mit wenigen Wochen im Vergleich zu den späteren Mastbecken sehr kurz: Die Tanks sind relativ klein, da eine ständige Sortierung und Neugruppierung der Fischeier und Fingerlinge erfolgt. Der Aufwand pro Reinigungsvorgang ist insgesamt etwas geringer, da sich aufgrund der kurzen Belegungszeit in den Tanks weniger Schmutz und Ablagerungen aufbauen können.

Hochdruckreinigung

Tipp:

Mobiles Equipment in den Hatchery-Anlagen wie Schaufeln, Besen, Bestecke, Eimer oder Kübel können ebenfalls mit einem Hochdruckreiniger bearbeitet und anschließend bei Bedarf desinfiziert werden.

Heißwasser-Hochdruckreiniger

Heißwasser-Hochdruckreiniger können mit einer Wassertemperatur von bis zu 155 °C betrieben werden. Dank der hohen Temperaturen kann meist auf die Zugabe von Reinigungsmitteln verzichtet werden – denn das heiße Wasser löst nicht nur Ablagerungen, sondern auch Keime werden deutlich reduziert.

Kaltwasser-Hochdruckreiniger

Arbeitet man dagegen mit Kaltwasser-Hochdruckreinigern, empfiehlt sich, je nach Art und Grad der Verschmutzung, der Einsatz eines passenden Reinigungsmittels.

Vorteile Heißwasser-Hochdruckreiniger

Vorteile Heißwasser-Hochdruckreiniger

Mit Heißwasser reinigen Hochdruckreiniger bei gleichbleibendem Druck noch besser. Neben besseren Ergebnissen und einer schnelleren Reinigungs- und Trocknungszeit lässt sich beim Einsatz von Heißwasser-Hochdruckreinigern eine messbare Keimreduktion erreichen. Mithilfe der Dampfstufe können empfindliche Oberflächen sogar mit bis zu 155 °C schonend gereinigt werden. Darüber hinaus ermöglichen die Geräte eine Reduzierung des Arbeitsdrucks, des Zeiteinsatzes sowie der Menge einzusetzender Reinigungsmittel. Die Reinigung mit Heißwasser bietet dadurch einige Vorteile und verschiedene Möglichkeiten den Reinigungsvorgang zu optimieren.

Zubehör für die Hochdruckreinigung in Hatchery-Anlagen: Becher-Schaumlanze und Rohrreinigungsset

Bei Bedarf eignet sich bei der Reinigung in Hatchery-Anlagen der Einsatz eines Schaumreinigungssystems. Dieses zusätzliche Equipment erleichtert zum einen die visuelle Kontrolle des Reinigungsvorgangs – denn durch den Schaum ist deutlich sichtbar, welche Bereiche bereits bearbeitet wurden. Zudem wird die Einwirkzeit verlängert, da der Schaum länger auf den Oberflächen haftet. Außerdem kann das Auftragen des Schaums ohne Sprühnebel mit einer Becher-Schaumlanze aus einigen Metern Entfernung erfolgen, was sich zum Beispiel für schwer zugängliche Bereiche anbietet. Der Schaum wird im zweiten Arbeitsschritt von oben nach unten mit klarem Wasser abgespült.

Für die Innenreinigung der Rohrleitungen empfiehlt sich ein Rohrreinigungsset mit einem eigenen Vortrieb durch die Wasserkraft. Damit wird der Wasserstrahl so gelenkt, dass er reinigt und gleichzeitig den Schlauch im Rohr nach vorne bewegt, wodurch der Schmutz nach hinten ausgeschwemmt wird. Der Schlauch und die Düse müssen entsprechend dem Innendurchmesser der Rohrleitungen ausgewählt werden.

Innenreinigung der Rohrleitungen

Hochdruckreinigung mit Kaltwasser oder Heißwasser? Auf die Schmutzarten kommt es an!

Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden immer bedeutender – gleichermaßen für Privatpersonen und Unternehmen. Wird ein Hochdruckreiniger statt eines Wasserschlauchs benutzt, spart der Anwender bis zu 80 Prozent an Wasser und Energie – und senkt damit den eigenen CO2-Fußabdruck. Ob man sich für ein Kaltwasser- oder Heißwassergerät entscheidet, hängt von zahlreichen Faktoren ab, etwa von der Art des zu entfernenden Schmutzes.

Ein kurzer Überblick über die Vorteile der Geräte in der Fischzucht:

Pro Kaltwasser-Hochdruckreiniger

niedrigere Anschaffungskosten

Pro Heißwasser-Hochdruckreiniger

kürzere Reinigungszeiten


Pro Kaltwasser-Hochdruckreiniger

keine Energiekosten für Wassererhitzung

Pro Heißwasser-Hochdruckreiniger

keimreduzierende Wirkung


Pro Kaltwasser-Hochdruckreiniger

weniger Bauteile und kompaktere Bauweise

Pro Heißwasser-Hochdruckreiniger

kürzere Trocknungszeit und Schonung empfindlicher Oberflächen durch niedrigeren Arbeitsdruck


Pro Kaltwasser-Hochdruckreiniger

kostengünstige Wartung

Pro Heißwasser-Hochdruckreiniger

reduzierter Reinigungsmitteleinsatz


Pro Kaltwasser-Hochdruckreiniger

zuverlässige Entfernung von nicht anhaftendem Schmutz wie Staub, Erde, Moos

Pro Heißwasser-Hochdruckreiniger

zuverlässige Entfernung hartnäckiger, anhaftender Verschmutzungen wie Öl, Fett, Ruß


Tipp:

Da in den Brutstationen meist wenig Platz ist, empfiehlt sich für die Reinigung der Böden ein kleiner Nass-/Trockensauger oder eine kleine Scheuersaugmaschine. Für Ablageflächen kann zudem ein Dampfreiniger zum Einsatz kommen.

Aufzucht und Mast in geschlossenen Kreislaufanlagen in der Fischzucht: mit Hochdruck effizient reinigen

Geschlossene Kreislaufanlage im Innenbereich

Geschlossene Kreislaufanlagen in Innenräumen, sogenannte RAS (recirculating aquaculture systems), dienen der Aufzucht und Mast der Fische und Krebstiere, die zuvor in den Kreislaufanlagen der Hatchery-Tanks gebrütet wurden. Der Aufbau und die damit einhergehenden Reinigungsaufgaben sind entsprechend ähnlich: Es gibt Tanks, Filteranlagen, Rohrleitungen und mobiles Equipment wie Transportboxen, Futtereimer und Selektionsrohre.

In den Aufzuchtanlagen kommen überwiegend stationäre Hochdruckreiniger zum Einsatz, da in den RAS üblicherweise mehr Platz vorhanden ist und so der Komfort einer stationären Anlage zum Tragen kommen kann. Die Modelle können mit Kalt- oder Heißwasser betrieben und von mehreren Anwendern gleichzeitig bedient werden. Dank ihrer individuellen Konfiguration und des vielfältigen Zubehörs sind die Geräte sehr gut auf die Bedürfnisse des Anwenders anpassbar.

Ein weiterer Pluspunkt der stationären Anlagen: Die Ausrüstung, wie Pistolen, Schaumdüsen & Co., verbleibt stets in dem hygienesensiblen Bereich. Das heißt, gegenüber mobilen Geräten entfällt die Gefahr der Kontamination beispielsweise über schmutzige Räder oder Schläuche. Dadurch wird Zeit gespart, denn aufwendiges Reinigen des mobilen Equipments entfällt ebenso wie das Risiko, Keime auf diesem Wege einzubringen. Die zentrale Versorgungseinheit mit den Pumpaggregaten selbst ist (meist) außerhalb des hygienesensiblen Bereichs installiert und versorgt den Einsatzort über Rohrleitungen mit Hochdruck. So können auch Service- oder Wartungsarbeiten ohne Betreten der Räume, in denen sich die Aufzuchtbecken befinden, durchgeführt werden.


Reinigung in der Fischzucht: Fußböden reinigen – mit Kehrmaschine, Nass-/Trockensauger oder Scheuersaugmaschine

Für die Böden im Innenbereich, die in Europa planbefestigt sind und meist aus Beton oder Betonestrich bestehen, eignen sich kleine Scheuersaugmaschinen oder Nass-/Trockensauger für die Reinigung. In Anlagen auf dem amerikanischen Kontinent sind die Böden teils mit Kies oder Schotter belegt, in Asien bestehen sie zeitweise auch aus verfestigtem Erdboden. Für den Außenbereich um das Gebäude bietet sich der Einsatz einer Kehrmaschine für eine komfortable und effiziente Reinigung an.

Bodenreinigung mit einer Scheuersaugmaschine
Bodenreinigung mit einem Nass-/Trockensauger
Pflege von Reinigungsmaschinen

Pflege von Reinigungsmaschinen

Tag für Tag sind Kehrsaug- und Scheuersaugmaschinen im Einsatz, um Supermärkte, Industriebetriebe, Lagerhallen oder Hotels sauber zu halten. Sie nehmen Unmengen von Schmutz auf und verbessern so den optischen Eindruck, schaffen Hygiene, tragen zum Werterhalt bei und vermeiden Rutschgefahr durch Trittsicherheit. Doch um kontinuierlich die gewohnt hohe Reinigungsleistung zu erzielen und die Lebensdauer zu maximieren, reicht es nicht, nach getaner Arbeit nur den Schmutzbehälter zu entleeren. Wie sich Reinigungsmaschinen pflegen und warten lassen – eine Anleitung.

Für reine, biologische Lebensräume in der Fischzucht: Desinfektion in Brut- und Aufzuchtanlagen

Bei Fischen existieren nach aktuellen Erkenntnissen keine tödlichen Krankheiten im Sinne einer Seuche. Auftretende Krankheiten wie Seeläuse beim Lachs behindern das Wachstum der Tiere, sind aber nicht tödlich für den Fischbestand. Größere Sterblichkeitsraten treten meist als Folge von Veränderungen im Wasser auf, etwa durch Unreinheiten oder technische Defekte. Bei Krebstieren wie Garnelen hingegen sind tödliche Seuchen bekannt – die Herkunft ist aber noch nicht im Detail erforscht. Neben einer gründlichen Reinigung existieren deshalb zum Verhindern von Keimeinbringungen in die Zuchtanlagen vor allem in Europa und Nordamerika sogenannte Schwarz-Weiß-Konzepte – also strikte räumliche und visuelle Trennungen von Bereichen. Dazu müssen die Mitarbeiter etwa beim Übertritt vom Büro in den Produktionsbereich einen Schuh- und Kleiderwechsel vollziehen.

Eine Desinfektion in den Anlagen sollte regelmäßig nach der Reinigung erfolgen. Desinfektion ist ein chemisches und physikalisches Verfahren, um Mikroorganismen abzutöten und deren Anzahl auf ein Niveau zu bringen, das nicht gesundheitsschädlich ist. Die dabei entstehenden reinen, biologischen Oberflächen in den Tanks und Becken sollen den Tieren einen keimfreien Start in ihrer neuen Umgebung ermöglichen. Eine Desinfektion setzt saubere und trockene Oberflächen voraus – sind die Flächen noch feucht, werden die Desinfektionsmittel (stark) verdünnt und können nicht mehr ausreichend wirken. Bei Aufbringung auf stehendes Wasser wie eine Pfütze wirken die Desinfektionsmittel gar nicht. Es gibt nur einige wenige Mittel, die eine Nass-in-nass-Desinfektion zulassen. Ist das gewollt, sollten entsprechende Desinfektionsmittel eingesetzt werden. Nach der Reinigung und Desinfektion der Tanks und Becken können die Anlagen für die nächste Wiederbefüllung vorbereitet werden. Anschließend kann der Kreislauf vom Ei zum Fingerling mit anschließender Aufzucht und Mast unter strikten Hygienemaßnahmen von Neuem beginnen.


Fischzucht Exkurs 1: Mobile Hochdruckreiniger für Kreislaufanlagen im Außenbereich

Geschlossene Kreislaufanlagen existieren ebenfalls unter freiem Himmel und bestehen aus Teichen, Becken oder Rinnen mit kontrolliertem Wasserfluss. Im Gegensatz zu den RAS aus Tanks benötigen die Anlagen aus Teichen oder Becken einen stetigen Wasserdurchfluss mit entsprechend hoher Wassermenge. Für die Reinigung kommen in diesen Anlagen überwiegend mobile Hochdruckreiniger zum Einsatz. Eine feste Installation stationärer Hochdruckreiniger ist aufgrund der örtlichen Gegebenheiten meist nicht möglich – vor allem, da das Gebäude zum Verlegen der Rohrleitungen fehlt. Je nach Reinigungsbedarf empfiehlt sich auch hier zusätzliches Equipment wie ein Flächenreiniger, spezielle Lanzen und Düsen oder Becher-Schaumlanzen. Ebenso werden die Filtereinrichtungen der Anlagen mit Hochdruckgeräten gereinigt. Für den Boden eignen sich, je nach Bodenbeschaffenheit, Kehr(saug)maschinen oder Scheuersaugmaschinen.

Fischzucht Exkurs 2: Reinigung von Netzgehegeanlagen im offenen Gewässer

Sie sind meist fest am Gewässerboden verankert und bestehen aus schwimmenden Plattformen mit Netzen: Netzgehegeanlagen, auch Netzkäfige genannt. Sie befinden sich überwiegend im Meer, können aber grundsätzlich im Salz-, Süß- oder Brackwasser installiert sein. Die Netzgehege dienen Fischen als Lebensraum, bis sie zur marktfähigen Verkaufsgröße gewachsen sind. Die Netze, egal, ob sie aus Kunststoff oder Metall gearbeitet sind, bedürfen einer regelmäßigen Reinigung, da sie sich ständig und stehend im Wasser befinden und damit von Ablagerungen betroffen sind. Ebenso können sich dadurch Keime und Bakterien absetzen. Im Offshore-Bereich existieren diverse Möglichkeiten, die großen Netze zu reinigen. Zum einen können sie an Land oder auf eine Plattform gebracht werden und dort mit mobilen oder stationären Hochdruckreinigungsanlagen bearbeitet oder aber in großen Netzwaschmaschinen gereinigt werden. Zudem existieren Reinigungslösungen auf dem Markt, um die großen Zuchtnetze vor Ort unter Wasser mittels rotierender Propeller zu reinigen.

Netzgehegeanlagen im Meer

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