PVC und Linoleum reinigen

PVC und Linoleum zählen schon lange zu den beliebtesten Bodenbelägen. Nachdem sie eine Weile aus dem Rampenlicht verschwunden waren, erleben sie heute als Designböden ein wahres Comeback. Grundsätzlich sind diese Bodenbeläge sehr pflegeleicht, dennoch gibt es bei der Reinigung einiges zu beachten.

PVC und Linoleum reinigen mit Kärcher Tipps

Elastische Bodenbeläge richtig reinigen

Elastische Bodenbeläge gibt es viele und auf den ersten Blick sind die Materialien schwer zu unterscheiden. Die häufigsten drei sind PVC-Beläge, Linoleum und Elastomerbeläge. Die Beläge lassen sich grundsätzlich ähnlich reinigen, sie unterscheiden sich vor allem durch die Empfindlichkeiten gegenüber verschiedenen Reinigern.

PVC-Boden reinigen mit Kärcher Tipps

PVC-Boden

PVC besteht aus Polyvinylchlorid und ist als Bahnenware, Fliesen oder Klickfliesen erhältlich. Das Material gilt als besonders robust und ist beständig gegen starke Alkalien und mechanische Belastung. Saure Reinigungsmittel hingegen können Farbtonveränderungen bewirken. Vorsicht ist auch bei organischen Lösungsmitteln geboten. Artverwandte Stoffe wie Schuhcreme, Russ, Striche von Filzstiften etc. können in den Belag einwandern, dieser Prozess wird auch als Migration bezeichnet. PVC ist empfindlich gegen Zigarettenglut und Funkenflug.

Linoleum reinigen mit Kärcher Tipps

Linoleum

Linoleum gilt als umweltbewusste Alternative zu PVC-Boden, denn das Material wird aus natürlichen Rohstoffen wie Leinöl, Kork- oder Holzmehl und Naturharzen hergestellt. Der Bodenbelag leitet Wärme nur sehr langsam und wird daher häufig als fusswarm bezeichnet. Im Gegensatz zu PVC ist Linoleum empfindlich gegen starke alkalische Reiniger (pH-Wert >10) und mechanische Belastung. Dafür verhält er sich relativ beständig gegen organische Lösemittel und Zigarettenglut. Linoleum verfügt über feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften, ist aber empfindlich gegen übermässige Feuchtigkeit.

Elastomerbeläge reinigen mit Kärcher Tipps

Elastomerbeläge/Gummibeläge

Elastomerbeläge finden sich eher selten in Privaträumen, durchaus aber in gemeinschaftlich genutzten Gebäudeteilen wie Treppenhäusern und Waschküchen. Der Bodenbelag ist sehr strapazierfähig, aber empfindlich gegen starke alkalische Reinigungsmittel (pH-Wert >10). Saure Reiniger können Farbtonveränderungen hervorrufen, doch Gummibeläge sind relativ unempfindlich gegen Zigarettenglut oder Funkenflug.

Bodenbeläge mit dem Büroklammertest erkennen

Ist man sich nicht sicher, welches Material vorliegt, hilft der sogenannte Büroklammertest. Zunächst sucht man sich eine unauffällige Stelle im Raum. Dann erhitzt man eine aufgebogene Metallbüroklammer für ca. 5 Sekunden an der Spitze mit einem Feuerzeug. Die heisse Metallspitze wird für ca. 3 Sekunden in den Belag gedrückt und anschliessend wieder herausgezogen. Jetzt lässt sich anhand von Lochstelle, Eindringverhalten und Geruch bestimmen, um welchen Fussboden es sich handelt.

Kärcher Tipps: Büroklammertest bei PVC und Linoleum

PVC-Boden

  • Die heisse Büroklammer dringt relativ leicht in das Material ein.
  • PVC-Boden schmilzt an der Oberfläche.
  • Es entsteht eine Lochstelle mit Wulst.
  • In heissem Zustand lassen sich Fäden ziehen.
  • Die Rückstände an der Büroklammer verbrennen russend.
  • Es riecht stechend.

Linoleum

  • Die heisse Büroklammer dringt relativ leicht in den Boden ein.
  • Linoleum schmilzt an der Oberfläche nicht.
  • Es entsteht eine schwarze Verfärbung ohne Wulst an der Oberfläche.
  • Es riecht nach verbranntem Holz oder Leinöl.

Elastomerbelag (Gummibelag)

  • Die heisse Büroklammer dringt kaum in den Belag ein.
  • Der Elastomerbelag schmilzt an der Oberfläche nicht.
  • Es entsteht eine kleine Lochstelle ohne Wulst.
  • Es riecht typisch nach verbranntem Gummi.
PVC und Linoleum reinigen

Saubere Böden in 2 Schritten

Die verbreitetste Reinigungsmethode ist die Kombination aus Staubsaugen und Nasswischen. Im 1. Arbeitsschritt wird loser Schmutz wie Staub und Haare mit einem handelsüblichen Staubsauger aufgenommen. Anschliessend wird der Boden mit einem Bodenwischer oder Wischmopp nass gewischt. Idealerweise wird das Wischtuch regelmässig mit einer Wischtuchpresse ausgepresst, so kann der direkte Kontakt zum Schmutz weitestgehend vermieden werden. Zuerst sollte man den Rand des gesamten Raums reinigen und sich dann von der hintersten Ecke in gleichmässigen Bahnen zur Tür vorarbeiten.

Mit etwas Übung lässt sich nach dieser mechanischen Methode sehr schnell reinigen, allerdings bietet das Vorgehen auch einige Nachteile: Hartnäckige Verschmutzungen müssen mit zusätzlicher Mechanik bearbeitet werden, um sie zu lösen. Die meisten Bodenwischer bringen bei der Reinigung relativ viel Wasser aus, der Boden benötigt daher eine Weile zum Trocknen.


Schneller Reinigen mit einem elektrischen Hartbodenreiniger

Eine moderne Alternative sind elektrische Hartbodenreiniger wie die Geräte der Kärcher FC-Serie. Die Reinigungswalzen aus Mikrofaser drehen sich mit 500 Umdrehungen pro Minute und lösen selbst hartnäckigen Schmutz mühelos. Das ist besonders bei strukturierten Oberflächen moderner PVC und Designböden ein echter Vorteil. Das Schmutzwasser wird in einem separaten Tank aufgefangen, somit wird immer mit frischem Wasser gewischt.

Schneller reinigen mit Kärcher Hartbodenreinigern

Für PVC-Boden, Linoleum und Elastomerbeläge eignet sich ein Universalreiniger. Da die Geräte mit sehr wenig Frischwasser auskommen, genügen auch geringe Menge Reinigungsmittel. Bei strukturierten Belägen empfiehlt es sich, die Fläche einmal längs und danach quer abzufahren, um auch die Tiefe der Oberflächenstruktur zu erreichen. Bei Belägen mit Holzmaserung sollte immer entlang der Maserung gearbeitet werden.

PVC mit Dampfreiniger reinigen

Hygienisch Wischen mit dem Dampfreiniger

Als Alternative zum mechanischen Bodenwischer kann auch ein Dampfreiniger genutzt werden. Dampfreiniger produzieren heissen Wasserdampf und arbeiten dadurch besonders hygienisch. Durch die hohen Temperaturen werden 99,99 % der Bakterien und Viren beseitigt, ganz ohne chemischen Reiniger. Damit bieten sich Dampfreiniger auch besonders für Allergiker und Familien mit kleinen Kindern an, die auf dem Boden nicht mit aggressiven Mitteln in Kontakt kommen sollen. Da die Dampferzeugung das Wasser entmineralisiert, hinterlässt der Wasserdampf nach dem Reinigen weder Kalkrückstände noch Putzstreifen. Durch die Hitze trocknet der Boden zügig und ist schneller wieder begehbar.

Für die Reinigung von Böden kommen passende Wischbezüge für die Bodendüse zum Einsatz. Die Bodendüse nach der Dampffreigabe zügig in überlappenden Bahnen hin und her schieben. Dabei nur so viel Dampf zugegeben, wie zum Lösen der Verschmutzungen nötig ist. Bei strukturierten Belägen empfiehlt es sich, über Kreuz zu wischen um die Tiefe der Struktur sauber zu bekommen. Die verschmutzten Bezüge sollten regelmässig gewechselt werden.

Häufige Verschmutzungen auf PVC-Boden und Linoleum entfernen

Alte Wischpflege

Wurde über einen längeren Zeitraum mit zu viel Wischpflegemittel nass gewischt, kann es zu einem Schichtaufbau kommen. In diesen Schichten lagern sich mit der Zeit Schmutzpartikel ein, was zu einer unschönen Optik führt. Wischpflegeschichten lassen sich am besten mit einem elektrischen Hartbodenreiniger und heissem Wasser (maximal 60 °C) beseitigen. Dazu die Fläche ohne Reinigungsmittel mehrfach längs und quer abfahren. Diesen Vorgang solange wiederholen, bis sich kein Schaum mehr im Schmutzwassertank bildet.

Bauschlussreinigung

Wurde der Raum gestrichen oder renoviert, gilt es, die Verunreinigungen zu entfernen. In der Bauphase werden häufig Bleistiftstriche zur Orientierung verwendet, diese lassen sich leicht mit einem Radiergummi entfernen. Farbflecken nach dem Streichen können mit einem Holzkeil oder warmem Wasser und einem weissen, kratzfreien Schwamm entfernt werden. Lackflecken und Klebereste lassen sich auf Linoleum und Elastomer mit organischen Lösungsmitteln wie einem Universal Fleckentferner entfernen, PVC reagiert hier unter Umständen empfindlich und sollte daher erst an einer unauffälligen Stelle getestet werden.

Kärcher Tipp: Migration auf PVC entfernen

Migrationen entfernen

Besonder bei PVC-Boden, aber auch bei den anderen Belagsarten kann es vorkommen, dass Stoffe wie Schuhcreme, Filzstiftstriche oder Lebensmittelfarben in den Belag einwandern. Wenn der Prozess noch nicht zu weit fortgeschritten ist, kann der Fleck vorsichtig mit einem Lösungsmittel wie einem Universal Fleckentferner entfernt werden. Als Hausmittel zum Bleichen eignet sich eine 3-prozentige Lösung aus Wasserstoffperoxid. In vielen Fällen ist eine Entfernung der migrierten Verunreinigung nicht mehr möglich.

Kärcher Tipp: Wachsflecken auf PVC entfernen

Wachsflecken entfernen

Verschiedene Flecken können das Gesamtbild des Bodenbelags trüben und müssen oft einzeln behandelt werden. Wachsflecken lassen sich schmelzen und mit einem Küchentuch aufnehmen. Das gelingt am besten durch Übergiessen mit heissem Wasser, einem Föhn oder einem Dampfreiniger. Achtung: PVC ist hitzeempfindlich, daher sollte zuerst ein Test an einer unauffälligen Stelle durchgeführt werden.

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