Waschplatz einrichten

Waschplätze für den Eigenbedarf sind für Kfz-Werkstätten unverzichtbar. Sie werden für die Fahrzeugaufbereitung, Teilewäsche und für die Reinigung von Kundenfahrzeugen benötigt. Gleichzeitig muss der Waschplatz umweltverträglich, sicher und effizient sein. Dies gelingt nur mit umfassender und sorgsamer Planung – vom Bau bis zur technischen Ausstattung.

Waschplatz Kfz-Werkstatt

Anforderungen und Ausstattung: schnell und sicher zum eigenen Waschplatz

Die Erfahrungen zeigen, dass Kfz-Werkstatt-Waschplätze, wenn sie einmal eingerichtet sind, beinahe täglich von allen Werkstattmitarbeitern mehrmals genutzt werden. Auch haben gute Waschergebnisse unmittelbare Auswirkungen auf die Qualität der Werkstattarbeit. Ein Kfz-Werkstatt-Waschplatz trägt so maßgeblich zur Zufriedenheit der Kunden bei, hilft, diese zu binden und neue zu akquirieren.

Voraussetzungen und Betrieb von Waschplätzen in Werkstätten

Wer einen Werkstatt-Waschplatz neu einrichten möchte, muss sich zuerst um die wasserwirtschaftlichen und baulichen Genehmigungen kümmern. Primäre Voraussetzung für den Betrieb eines Kfz-Waschplatzes ist die sogenannte Einleitungsgenehmigung für die beim Waschen anfallenden Abwässer. Sie ist bei der Wasserbehörde zu beantragen. Des Weiteren muss eine gültige Bau- bzw. Betriebsgenehmigung vorliegen. Bei einer Sanierung bestehender Waschanlagen oder -plätze ist lediglich die zuständige Behörde zu informieren.

Planung Waschplatz Kfz-Werkstatt

Bauliche Voraussetzungen für Waschplätze

Liegen die erforderlichen Genehmigungen vor, sind spezielle Anforderungen bei der baulichen Gestaltung des Waschplatzes zu beachten, etwa die Trennung von Wasch- und Niederschlagswasser. So muss bei nicht überdachten Waschplätzen durch bauliche Maßnahmen sichergestellt sein, dass kein Niederschlags- oder Schmelzwasser aus benachbarten Bereichen auf den Waschplatz fließt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Abwasser-Abscheidesysteme überlastet werden. Im Gegenzug bedeutet dies, dass bei der Gestaltung der Bodenplatte des Waschplatzes auf ein ausreichendes Innengefälle zum Ablauf hin geachtet werden muss. Keinesfalls darf Waschwasser außerhalb des Waschplatzes im Boden versickern oder in Gewässer abfließen. Der Waschplatzablauf selbst muss befahrbar sein. Zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten und gegen mechanische Belastungen widerstandsfähigen Bodenplatte ist wasserundurchlässiger Beton (z. B.: B 25 / WU) oder Asphalt in Straßenbauweise zulässig. Wichtig: Vorhandene Waschplätze müssen im Rahmen einer Sichtprüfung regelmäßig auf Risse oder Beschädigungen kontrolliert werden. Ist die Bodenplatte beschädigt, ist sie unverzüglich fachgerecht abzudichten.

Automotive Garage Transport

Abwasserbehandlung: Schlammfang, Leichtflüssigkeitsabscheider, Ölabscheider & Co.

Jeder Waschplatz benötigt außerdem einen Schlammfang, in dem sich die im Waschwasser mitgeführten Schwebstoffe absetzen können. Diesem ist meist ein Vorschlammfang zur Grobabscheidung umfangreicherer Schwebstoffmengen vorgeschaltet. Er verringert den Reinigungs- bzw. Entsorgungsaufwand deutlich, sodass seine zusätzlichen Kosten sich schnell amortisieren. Zur Ausstattung gehört auch ein Leichtflüssigkeitsabscheider für Öle und Treibstoffe. Dieser muss zur regelmäßigen Kontrolle der Abwässer mit einem Kontroll- bzw. Revisionsschacht ausgestattet sein. Um emulgierte Flüssigkeiten zu behandeln, benötigt der Waschplatz zusätzlich noch einen Koaleszenzabscheider.

Waschplatz KfZ-Werkstatt Reinigung 02

Lärmschutz bei Waschplätzen in Werkstätten

Letztlich ist auch die Lärmbelästigung der Umgebung durch den Betrieb des Waschplatzes zu prüfen. Beeinträchtigungen von Anwohnern können jedoch leicht durch Lärmschutzinstallationen minimiert werden. Lassen sich diese Voraussetzungen alle erfüllen, kann über die Reinigungstechnik nachgedacht werden.

3

Auswahl der Reinigungstechnik für Waschplätze: stationär oder mobil?

Für gewöhnlich kommen an Waschplätzen, die nicht für die Lohnwäsche eingesetzt werden, Kalt- und/oder Heißwasser-Hochdruckreiniger zum Einsatz. Hier kann zwischen stationären und mobilen Geräten gewählt werden.

Stationäre Hochdruckreiniger

Soll das gesamte Werkstattpersonal Zugang zum Waschplatz haben, muss die Waschtechnik so ausgelegt sein, dass sie selbsterklärend ist, um Bedienungsfehler sicher auszuschließen. Ein stationärer Hochdruckreiniger ist hier im Gegensatz zu mobilen Geräten, vor allem, wenn der nötige Platz vorhanden ist, die geeignetere Wahl. Er bietet den Vorzug, dass das Gerät in einem nicht für alle zugänglichen Technikraum untergebracht werden kann. Der für die Waschtechnik verantwortliche Mitarbeiter legt dort am Gerät die Art der Programme, den Strahldruck, die Dosierung der Waschchemie und die Länge der Waschzeit fest. Über ein separates Bedienterminal am Waschplatz können diese verschiedenen voreingestellten Waschprogramme abgerufen werden. So lassen sich sicher Arbeitsunfälle vermeiden, unabhängig davon, wie viele Mitarbeiter den Waschplatz nutzen, und Beschädigungen durch weniger erfahrenes Werkstattpersonal an Kundenfahrzeugen und Teilen ausschließen. Darüber hinaus empfehlen sich stationäre Hochdruckreiniger aufgrund geringerer Rüstzeiten überall dort, wo der Waschplatz täglich mehrere Stunden in Betrieb ist und sehr viele Fahrzeuge und Teile gereinigt werden müssen.

Stationäre Hochdruckreiniger

Mobile Hochdruckreiniger

Wird der Waschplatz nur gelegentlich genutzt, genügt für kleinere Werkstätten ein mobiler Kalt- oder Heißwasser-Hochdruckreiniger zum Waschen von Teilen oder Fahrzeugen. Je nach vorhandener Infrastruktur und Anforderungen an ihre Leistungsfähigkeit können diese mit Strom oder Benzin bzw. Diesel betrieben werden. Sie bieten den Vorteil, platzsparend zu sein, da ein eigener Technikraum nicht notwendig ist. Jedoch muss bei mobilen Geräten immer mit längeren Rüstzeiten gerechnet werden. Auch bergen herumliegende Stromleitungen, Wasser- und Hochdruckschläuche gewisse Unfallrisiken.

Mobile Hochdruckreiniger
Waschplatz Kfz-Werkstatt

Kalt, heiß, Dampf

Bei der Auswahl der passenden Reinigungstechnik stellt sich die Frage, ob der Hochdruckreiniger unbeheizt ist oder mit einem Öl- oder Gasbrenner bzw. einem elektrischen Durchlauferhitzer ausgestattet sein soll. Zur Beantwortung ist die Werkstatt-Infrastruktur − die Strom-, Gas- oder Ölversorgung − und deren Leistungsfähigkeit zu prüfen. Bei Wassererhitzung mit Gas- oder Öl muss bei stationären Geräten eine Anschlussmöglichkeit an einem Kamin vorhanden sein. Sind darüber hinaus zum Beispiel viele Motowäschen durchzuführen, sollte ein Heißwasser-Hochdruckreiniger mit zusätzlicher Dampfstufe in Betracht gezogen werden. Solche Geräte dürfen aber nur, wegen des Unfallrisikos, von geschultem Personal verwendet werden. Kaltwassergeräte eignen sich hingegen gut für die Karosseriewäsche. Sie kühlen im Sommer heiße Karosserieteile ab, so dass das Waschwasser nicht verdunstet und anhaftenden Schmutz länger lösen kann.

Waschplatz Kfz-Werkstatt Reinigungsmittel

Reinigungsmittel

Idealerweise lassen sich Druck und Temperatur des Wassers entsprechend der Art der Verschmutzungen an der Lanze oder am Hochdruckreiniger regeln, so können ölige oder fettige Verschmutzungen durch Erhöhung der Waschwassertemperatur sehr leicht entfernt werden. Bei sehr hartnäckigen Verschmutzungen kommt zusätzlich Waschchemie zur Anwendung. Hierfür gibt es Universal- oder Spezialreiniger. Einsatz und Regulierung sollten möglichst einfach über das Gerät erfolgen, um Fehl- oder Überdosierungen zu vermeiden. Damit die Waschchemie keinesfalls den Leichtflüssigkeits- bzw. Koaleszenzabscheider in seiner Wirkweise beeinträchtigt, bieten die Waschgerätehersteller Schulungen oder umfassende Einweisungen zu ihrem Gebrauch an. Diese sollten unbedingt wahrgenommen werden.

Waschplatz Kfz-Werkstatt Ergonomie

Ergonomie

Unabhängig davon, ob ein stationärer oder mobiler Hochdruckreiniger zum Einsatz kommt, ist auf die Ergonomie der Werkzeuge und des Zubehörs zu achten. Körperliche Schäden, die durch zu hohe, dauerhafte Belastungen entstehen, lassen sich so zuverlässig vermeiden. Auch werden Ermüdungserscheinungen vermieden, die die Fehlerwahrscheinlichkeit und somit die Verletzungsgefahr erhöhen.

Waschplatz einrichten

Zubehör

Die Auswahl des Zubehörs hängt vom geplanten Einsatz und gewünschten Wascherfolg ab, Schaumlanzen, rotierende Waschbürsten oder Knicklanzen für die Unterboden- bzw. Dachwäsche sind ideal für die Fahrzeugreinigung. Sprühvorsätze mit unterschiedlichen Strahlwinkeln hingegen kommen bevorzugt bei der Teilewäsche zum Einsatz.

Passende Produkte für Ihren Anwendungsbereich